
Woher kommt Spargel? – die Erfolgsgeschichte des beliebten Gemüses
Der Gemüsespargel (Asparagus officinalis) gehört zur Gattung Spargel und hat seine Wurzeln im Mittelmeerraum, wo er bereits von den Römern und Griechen als Delikatesse zu schätzen gewusst wurde. Dank seiner Beliebtheit, hat er sich weltweit verbreitet und wird heute in vielen warmen und gemäßigten Regionen kultiviert.
Mittlerweile gibt es etwa 220 Arten innerhalb der Pflanzengattung Asparagus, wobei sowohl altbewährte als auch neue Sorten auf den Feldern angebaut werden. Diese Sorten unterscheiden sich in Farbe, Form, Geschmack, Ertrag und Reifezeit (Planetura.Garten).
Wusstest du, dass in Deutschland Spargel die Gemüseart mit der größten Anbaufläche ist? Im Jahr 2023 waren es beeindruckende 20.370 Hektar (BLE).
Unterschiede zwischen weißem, grünem, violettem und lila Spargel
Weißer Spargel oder Bleichspargel
Der weiße Spargel – auch Bleichspargel genannt – ist die in Deutschland beliebteste Spargelsorte. Er wächst unterirdisch in Dämmen, um eine optimale Belichtung und Wärmeentwicklung zu gewährleisten und wird gestochen, sobald die Spitzen die Erdoberfläche erreichen. Durch das fehlende Sonnenlicht bleibt er weiß und hat einen feinen, milden Geschmack.
Violetter Spargel
Diese Spargelsorte entwickelt sich aus dem klassischen Bleichspargel, wird im Gegensatz dazu aber erst geerntet, wenn er die Erdoberfläche durchbrochen hat. Das Sonnenlicht und der Pflanzenfarbstoff Anthocyan, verleihen den Spitzen ihre intensive rosa-violette Tönung. Geschmacklich ähnelt er dem weißen Spargel.
Grüner Spargel
Im Gegensatz zum weißen Spargel wächst der grüne Spargel über der Erde. Durch das Sonnenlicht und dank des Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll, erhält er seine grüne Farbe. Grüner Spargel wird aufgrund seines aromatischen, leicht nussigen Geschmacks und der einfachen Zubereitung bei uns immer beliebter.
Lila Spargel
Echter lila Spargel wächst wie grüner Spargel überirdisch und ist durchgängig lila gefärbt – auch am Stängel! Diese auffällige Färbung entsteht durch den Pflanzenfarbstoff Anthocyane. Beim Kochen verliert sich das Lila und wird zu einem dunklen Grün. Geschmacklich ähnelt er dem grünen Spargel mit einem süßlich-nussigen Aroma.


Wie gesund ist Spargel? Nährwerte, Vorteile und Wirkung
Weißer Spargel – ist besonders reich an Folsäure, die für Zellteilung und Schwangerschaft essenziell ist, sowie Kalium, das die Nierenfunktion unterstützt. Zudem liefert er besonders viele Antioxidantien wie Vitamin C und E, die das Immunsystem stärken.
Grüner Spargel – enthält bedingt durch das Sonnenlicht, eine höhere Konzentration an Vitamin C, Beta-Carotin und Eisen als weißer Spargel. Diese Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und fördern die Blutbildung. Die enthaltenen Antioxidantien tragen dazu bei, den Körper vor oxidativem Stress zu schützen, der mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht wird.
Violetter Spargel – enthält besonders viele Anthocyane. Dies sind starke Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken, Zellschutz bieten und das Herz-Kreislauf-System stärken. Zudem hat er einen höheren Vitamin-C-Gehalt. Ansonsten ähnelt die Nährstoffzusammensetzung der des weißen Spargels.
Lila Spargel – zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an entzündungshemmenden Anthocyanen aus, die ihm auch seine charakteristische Farbe verleihen. Zudem enthält er weitere wichtige Antioxidantien wie beispielsweise Vitamin C und E sowie Flavonoide und Glutathion.
Warum der Urin nach dem Spargelessen komisch riecht:
Interessant ist: nicht bei jedem riecht der Urin nach dem Verzehr von Spargel streng. Das ist nämlich eine Frage der Gene!
Manche Menschen besitzen ein Enzym im Körper, dass die Asparagusinsäure im Spargel, in eine schwefelhaltige Verbindung umwandelt – und diese riecht nun mal unangenehm.

Regionale Spargelernte: Alles über Saison, Anbau und Bodenfruchtbarkeit
Der Anbau von Spargel erfordert nicht nur Geduld und Erfahrung, sondern auch eine durchdachte Planung:
Spargelzeit – Wann hat der Spargel Saison?
Die Ernte erfolgt in manueller Handarbeit, wobei jede Stange vorsichtig gestochen wird, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Frischer deutscher Spargel ist ab April erhältlich; oft schon im März, abhängig von den Temperaturen. Die Temperaturen sind auch der Grund, warum die Spargelreihen mit schwarzen und weißen Folien abgedeckt werden. Die Folien werden zur Verfrühung und Verspätung der Spargelsaison eingesetzt. Mit ihrer Hilfe können die Landwirte die Temperaturen in den Dämmen beeinflussen und somit das Wachstum des Spargels. Die traditionelle Saison endet zum 24. Juni (Johanni). So haben die Pflanzen genug Zeit zur Regeneration.
Bodenfruchtbarkeit und Fruchtfolge im Spargelanbau
Beim Spargelanbau spielt auch die Fruchtfolge eine wichtige Rolle. Die Fruchtfolge bezeichnet den Wechsel von verschiedenen Pflanzenarten auf einem Feld über mehrere Jahre. Durch den Wechsel der Kulturen wird der Boden nicht einseitig beansprucht. Gleichzeitig hilft der Anbau verschiedener Pflanzen, Schädlinge und Krankheiten zu reduzieren, verbessert die Bodenstruktur und fördert das Wachstum von Mikroorganismen, die für einen gesunden Boden wichtig sind.

Was gibt es bei Einkauf und Lagerung von Bio-Spargel zu beachten?
Frischen Spargel erkennen und richtig lagern
Frischen Spargel erkennt man am typischen Quietschgeräusch beim Aneinanderreiben zweier Stangen. Wichtig sind auch geschlossene Köpfe und frische, saftige Schnittflächen. Direkt frisch verzehrt schmeckt der edle Spargel am besten und aromatischsten. Für wenige Tage kann man Spargel aber auch im Kühlschrank aufheben. Bei weißem Spargel sollten dafür die ungeschälten Stangen in ein mit kaltem Wasser getränktes Geschirrtuch eingewickelt und ins Gemüsefach gelegt werden. Wohingegen man grünen Spargel stehend, in einem mit Wasser gefüllten Glas im Kühlschrank lagert.
Hilfreiche Tipps zur Aufbewahrung verschiedener Gemüse- und Obstsorten finden sich hier:
Wie wird Spargel zubereitet und gegart?
So gelingt der Spargel – Tipps zum Kochen
Spargel kann als ganze Stange oder in Stücke geschnitten, gekocht, gebraten und gedämpft werden. Klassisch gekocht wird er aufrecht oder liegend in einem großen Topf mit Wasser, Salz, Zucker und einem Stückchen Butter, bis er bissfest ist. Der Topf sollte jedoch nicht aus Aluminium sein, da dies die Farbe des Spargels negativ beeinflussen kann. Tipp: ein wenig Zitronensaft im Kochwasser sorgt dafür, dass der Spargel seine weiße Farbe behält.
Rezeptideen für Spargel

Grüne Shakshuka mit Spargel

Spargelrisotto


