Update: Blühflächen-Saatgut im Rhythmus der Natur

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Die auf dem Obsthof Speth ausgesäten biologische Samen sind allem voran eines – vielfältig. Der Mix enthält Samen von Buchweizen, Gelbsenf, Koriander, Klee, Ringelblume, Kümmel, Sonnenblume, Fenchel, Bockshornklee, Dill, Borretsch und Kulturmalve, um nur einige zu nennen. Daraus entsteht ein ökologisch wertvolles, buntes Blumenmeer, das vielen Insekten Schutz und durch seine unterschiedlichen Blütezeiten von Frühling bis Herbst Nahrung bietet. Selbstverständlich ist die Samenauswahl an die regionalen Bedingungen angepasst. Auf diese Weise können heimische Arten bekannte Nahrungsquellen finden und der Erhalt der biologischen Vielfalt wird erhalten bzw. gefördert.

Mehr Informationen über das Blühflächen-Konzept von Obstbau Speth finden Sie hier bei „Update: Wie sieht es auf Ihren Blühflächen aus?".

 

„Wir haben noch viel vor.
Hand in Hand mit unseren regionalen Erzeugern möchten wir weitere ökologische und soziale Projekte umsetzen.“


Mohamed El Ouariachi, NOVUM-Geschäftsführung

Das Konzept der Insektenfreunde ist durchdacht:

  1. „Unsere Blühflächen bestehen aus Pflanzen, die meist ganzjährig, aber zu verschiedenen Zeiten erblühen – für ein Nahrungsangebot rund ums Jahr.“
  2. „Die Blumen stammen ausschließlich aus der Region. Schließlich müssen die Insekten sie kennen“.
  3. „Eine Fläche mit Bodenverbesserern bildet einen guten Humus für Obstbäume, die wiederum einen Lebensraum für Tiere darstellen. Das Jetzige ist Grundlage für das Kommende.“
  4. „Die Blühflächen müssen zur Nachbarpflanze passen. Sträucher beispielsweise ziehen Pilzkrankheiten und Feuerbrand an. Sie hier anzupflanzen könnte verheerend sein für die ganze Region.“

Tulpenmeere und Blumenbeete sucht das menschliche Auge hier vergebens. Stattdessen: Unscheinbare Blühflächen mit kleinen Blütenkörpern – „für unsere Bienen eine Pracht“, so Paul Speth. 


Und auch andere Tiere schauen hier gerne vorbei, Nahrung, Nistgelegenheiten und Rückzugsorte inklusive. Freie Flächen dienen Vögeln als Landeplatz. Das Mäusewiesel bezieht unter Steinhaufen Quartier.


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Die insektenfreundliche Samenmischung wird von Mitte Mai bis Mitte Juni ausgesät

Borretsch

Borretsch ist neben beliebter Insektennahrung auch Gewürz- und Heilpflanze. Borretsch findet auch in der Küche Verwendung. Beispielsweise in dem in Mitteldeutschland verbreiteten Rezept „Grüne Soße“ (v.a. Hessen). Hier geht's zum Rezept.

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Ringelblume

Die Ringelblume, namensgebend sind hier die ringförmigen Samen, blüht in kräftigen, Rot-, Gelb- und Orangetönen. Sie ist vielen bekannt für ihre heilsamen Inhaltsstoffe, die in Salben und Tinkturen Verwendung finden. Ihr Nektar ist nicht nur bei Insekten sehr beliebt, die Blüte ist sogar auch für den Menschen essbar.

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Malve

Malven sind sehr beliebtes Bienenfutter. Es gibt sie in vielen Typen und Farben. Am bekanntesten sind die hohen Stockrosen und Bechermalven. Die wilde Malve wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet, sie lindert u.a. Beschwerden bei grippalen Infekten und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.  

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Fotos von Adobe Stock

Im Rhythmus der Natur

Sommer. Die Getreideähren sind „abrasiert“, den Insekten fehlen Rückzugsmöglichkeiten. Doch die Blühflächen stehen in voller Blüte und schenken den Insekten Nahrung, Schatten, Nistgelegenheiten und Schutz vor Wind.

Frühjahr. Mitte Mai bis Mitte Juni: Gestaffelte Aussaat der hauptsächlich ganzjährig blühenden Pflanzen auf den Blühflächen. Dank unterschiedlicher Blütezeiten können die Insekten sie je nach Entwicklungsstand optimal nutzen.

 


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Herbst. Wildbienen, aber auch Hummeln, Wespen und Schmetterlinge finden jetzt vielfältige Lebensräume. Für jede Fläche wird im Herbst festgelegt, ob sie für ein weiteres Jahr erblühen soll.

Winter. Ausgetrocknete Halme helfen Insekten, Kleinvögeln, Feldhasen und Rebhühnern beim Überwintern. Auf dem stickstoffreichen Humus, den die Blühfläche erzeugt, entstehen Flächen für Baum- oder Beerenobst, Spargel- oder Ackerbau. Gut etablierte Blühflächen dürfen jedoch ein weiteres Jahr lang erblühen. Der Kreislauf beginnt von Neuem, im Rhythmus der Natur.

Wie können Sie helfen?

Neben der besonders schonenden landwirtschaftlichen Nutzung ist es unerlässlich neue Areale zu schaffen, auf denen unsere Insekten Nahrung finden und leben können.

Wenn ein Teil des Ackerlands für eine Zeit nicht für den Anbau genutzt wird, sondern einen Lebensraum für Insekten und andere Tiere bietet, entsteht eine sogenannte Blühfläche. Wir von NOVUM setzen uns für die Einrichtung von Blühflächen ein. Jede:r kann so ganz einfach zur Insektenschützer:in werden – und das auch direkt im NOVUM-Shop für unsere regionalen Erzeuger!

Mit der einmaligen Zahlung von 19,75 € können Sie eine Blühfläche von 25 m2 entstehen lassen. Mehr zu unseren „NOVUM teilt /"-Aktionen erfahren Sie hier bei unseren aktuellen Blogbeiträgen.

Text: Lisa Harer

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