
Vom Mischbetrieb
zum Bio-Gemüsebau
Nachdem der Hof 1961 die Demeter-Anerkennung erhalten hatte, übernahmen 1968 Försters Eltern Peter und Anke, ursprünglich in der Hamburger Gegend zuhause, als Verwalter die Verantwortung für den 27,5 ha großen Hof. Der damalige Besitzer Kurt Eisele und sein Verwalterehepaar kauften und pachteten Land hinzu, um den Hof zu vergrößern und rentabel zu machen. Er wurde aus der Baumschule herausgelöst und als eigenständiger Betrieb weitergeführt.
Den Namen „Eichwaldhof“ erhielt er 1974 nach dem benachbarten Darmstädter Eichwäldchen und 1978 konnten Peter und Anke Förster den Eichwaldhof pachten. Der Betrieb galt als Musterbeispiel für biologisch-dynamische Landwirtschaft, der Hofladen wurde ein Anziehungspunkt für anspruchsvolle Bio-Käufer. 1991 erhielt der Betrieb sogar den von der Schweißfurt-Stiftung vergebenen Agrar-Kulturpreis.
Erstklassiges Demeter-Gemüse – frisch vom Hof!



Landwirtschaftliche Herausforderung – Gemüsebau bei den Dünen

Vielleicht fiel ihm das Umdenken leichter, weil seine Frau aus einem Griesheimer Gemüsebaubetrieb stammt. „Ihre Eltern waren selbsterzeugende Marktbeschicker, daher kannte Sie das Milieu“, meint er. Vom Landwirt also zum Gemüsegärtner. Aber ganz gleich: „Zum Beruf des Landwirts wie auch des Gärtners gehört Idealismus dazu“. Den hat er zweifelsohne, denn er engagiert sich neben dem Betrieb auch in „seinem“ Verband. Die Geschäftsstelle des Demeter e. V., der die biologisch-dynamische Marke verwaltet, und das „Institut für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise“ residieren, seit eh und je auf dem Hof eingemietet, in unmittelbarer Nachbarschaft.
„Viel Urlaub ist da nicht drin“, lacht er. Er und seine Ehefrau sind die Betriebsleiter „mit 1 ½ Stellen – ich bin die Halbe“, witzelt Förster. Dazu kommen zwei ständige Vollzeit-Mitarbeiter, ein Mitarbeiter in Teilzeit und die Saisonarbeitskräfte. Beate Förster kümmert sich auch um den Hofladen, „aber der läuft nur noch nebenbei mit.“ Die beiden erwachsenen Töchter, Lena und Katharina haben sich zwar beruflich anders orientiert, aber sie springen schon mal ein und nehmen Bestellungen an. Dafür betreut Frau Beate dann die kleine Luise. Seit einem halben Jahr sind die Försters nämlich Großeltern. Sie posieren stolz mit der Enkelin für den NOVUM-Fotografen. Hofhündin Ronja, die dies alles bewacht, ist mit dem Besuch nicht zufrieden und bellt laut. Im dichten Efeu, der das Häuschen umrankt in dem das Büro untergebracht ist, tschilpen die Spatzen, ein Pärchen Wildtauben nistet hier, in den Blumenkästen blühen Geranien. Eine Idylle? Ja, aber eine, die viel Arbeit macht. Doch Michael Förster ist zufrieden. „Ich beschwer mich nicht“, stellt er fest, grinst ein bisschen und verschränkt relaxt die Arme.





Mit Bio-Lagerware nachhaltig durch den Winter
Wenn du auch in der kalten Jahreszeit frisches, geschmackvolles Gemüse genießen willst, ist Bio-Lagerware vom Demeter Eichwaldhof die perfekte Wahl. Produkte wie Kartoffeln, Möhren, Rote Bete und viele andere Wurzel-, Kohl- und Blattgemüse werden dort unter optimalen Bedingungen gelagert – kühl, dunkel, mit ausreichend Feuchtigkeit – und bleiben so bis zum Frühjahr knackig, nährstoffreich und aromatisch.
In unserem Blogbeitrag „Mit Bio-Lagerware nachhaltig durch den Winter“ erklären wir, wie Lagerware funktioniert, warum regionale Bio-Produkte nicht nur beim Geschmack punkten, sondern auch bei Umwelt, Regionalität und Gesundheit.
Vorteile regionaler Lagerware
Frisch, umweltfreundlich, unterstützt lokal Wirtschaft und ist lange haltbar – so bringt Lagerware aus der Region echten Mehrwert auf den Teller!

Rundgang über den Hof
Die Haltung von Kühen gehört bei einem Demeter-Betrieb eigentlich dazu. Als Michael und Beate Förster den Betrieb übernahmen, beschlossen sie darum, anstelle der Milchkühe eine Mutterkuhherde zu halten. Beim Rundgang über den Hof bewundern die Besucher im großzügigen Stall die schönen, roten Angus-Rinder. „Momentan sind sie tagsüber lieber drinnen“, erklärt Förster. „Nachts halten sie sich gerne auf der Weide auf, zu der sie freien Zugang haben“. Die Tiere sind genetisch hornlos, was Streitigkeiten, wie sie in einer Herde schon mal vorkommen, unproblematischer macht. Die 30 Kühe und ihre Kälber malmen friedlich ihr Grünfutter, am Morgen frisch geschnitten. „Das bauen wir auf ungefähr 20 ha an.“ Das Kleegras mit seinem feinen Wurzelwerk ist ein Stickstoffsammler und wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge eines jeden Demeter-Betriebs. Dass es gutes Futter für die Rinderherde ergibt, ist fast nur Nebeneffekt. Auch ein Bulle läuft in der Herde mit. „Das ist ein ganz friedlicher“, lobt Förster. Der Mist der Tiere liefert wertvollen Dünger für die Gemüseflächen, das qualitativ hochwertige Fleisch wird über den Hofladen vermarktet.
Die zwei eigenen Pferde sind eher ein Hobby der Familie, acht Einstellpferde und ein Esel komplettieren die Menagerie. „Wir haben die Stellplätze und das Futter“, begründet Michael Förster die Unterbringung der „Pensionsgäste“.
Überall in den Ställen haben Schwalben ihre Nester gebaut. Die Vögel lieben die beiden Tümpel hinter dem ehemaligen Kuhstall. In einem schwimmen die jungen Gänse, 70 an der Zahl. „Sie sind etwa 11 Wochen alt“, weiß Förster. „Wir erhalten sie als Jungtiere im Alter von ungefähr 10 Tagen von einem Bioland-Betrieb.“ Sehr alt dürfen sie leider nicht werden, sie sind zu Weihnachtsgänsen bestimmt. Verkauft werden sie dann im Hofladen. Dies gilt auch für die ca. 50 Flugenten, die, hell und zart beflaumt, den neu angelegten Folienteich bevölkern. „Noch können sie nicht fliegen. Später, wenn sie das gelernt haben, ist das manchmal ein Problem.“
Vorbei an den Pferdeställen und den Getreidesilos kommen wir zu den Remisen in denen die Fahrzeuge untergebracht sind. „Der Fuhrpark ist eigentlich zu groß“, meint der Landwirt und Gärtner. „Manche der Maschinen wird nur ein- oder zweimal im Jahr gebraucht, das Geld aber ist gebunden.“ Die Vielfältigkeit des Hofs erfordert jedoch diese Vielfalt an Maschinen und Gerätschaften.



Gemüsevielfalt, fertig für die Auslieferung
Der ehemalige Schweinestall wurde umgebaut zum Gemüseaufbereitungsraum. Hier arbeiten Ramona und Carmela aus Rumänien und Branislav und Christian aus Kroatien. „Heute geerntet und fertiggemacht“, sagt Förster und deutet auf die frischen, duftenden Bundzwiebeln. „Morgen früh wird ausgeliefert.“ In den grünen Öko-Kisten warten schon verschiedene Salate: „Batavia und ‚Roter Krull‘, eine Art Eichblattsalat, außerdem gibt es Mischkisten mit verschiedenen Sorten.“ In einer weiteren Kiste liegen knackige, kleine Köpfe von frühem Rotkohl – farbenfroh dies alles und sehr appetitanregend. Im großen Kühlhaus warten die Zucchini auf die Auslieferung, es gibt ein zweites, kleineres, aber „Im Winter müssen wir uns für die Lagerung der Möhren noch woanders einmieten.“
Nebenan stehen die Möhrenwaschmaschine und die Kartoffel-Sortiermaschine – von Hand wäre diese Arbeit nicht zu bewältigen – und säckeweise die ersten, frühen „Mollies“. „Eine relativ unbekannte Kartoffelsorte“, erklärt Förster. „Vorwiegend festkochend, kugelig rund, ‚mollig‘ eben. Vom Anbau her unproblematisch. Sicherer Ertrag. Früh, aber lange lagerfähig“, zählt er auf. „Das ist unsere Hofsorte geworden.“ Dieter Letscher, Einkäufer bei NOVUM bestätigt: „Die Molli haben wir ständig im Sortiment.“
Natürlich hat Förster nicht nur die eine Kartoffelsorte im Anbau. Die beliebte ‚Agria‘ zum Beispiel, und die fest kochende ‚Ditta‘ kultiviert er auch. „Ich will aber nicht zu viele Sorten machen.“ Verständlich, denn sein Sortiment ist auch so schon üppig: „Möhren, Rote Bete, Pastinaken und Wurzelpetersilie“, zählt er auf. „Hokkaido-Kürbisse, Zucchini, Zwiebeln, diverse Salate, Rotkohl und Weißkohl, Wirsing und Chinakohl“ Seine Wiederverkäufer-Kunden wünschen sich immer noch mehr. „Man soll niemals nie sagen“, hält sich der Gemüseerzeuger seine Optionen offen.
Lange Reihen im Sandboden
Was Förster in seiner Aufzählung eben ver-gessen hatte, sehen wir gleich darauf auf dem Acker: Kohlrabi in Reih und Glied. In den 160 Meter langen Zeilen gedeihen unmittelbar daneben die verschiedenen Salate. „Alle 14 Tage werden Salat und Kohlrabi satzweise gepflanzt.“ Die Jungpflanzen kauft er von einem Bio-Erzeuger, Möhren, Pastinaken und Rote Bete werden gesät. Natürlich keine Hybridsorten, sondern Demeter-Saatgut.
„Wir haben hier in der Gemarkung 14 Brunnen. Alle 90 Meter ist ein Hydrant“, zeigt er. „Gemüsebau ohne Bewässerung wäre hier undenkbar.“ Der Anspruch an die Produkte wächst, auch im Biobereich, damit steigen aber auch die Produktionskosten. „Der Unkrautdruck ist ein Problem“, erläutert der Anbauer. Dadurch, dass die Gemüsereihen bewässert werden, gedeihen auch die unerwünschten Beikräuter. Die konventionell arbeitenden Kollegen gehen mit der Spritze gegen das Unkraut vor, auf einem Biobetrieb bleibt die Handarbeit, nur zwischen den Reihen kann mit der Maschine gearbeitet werden. „Bis jetzt haben die Helfer hier schon 40 Stunden Unkraut gehackt“, überschlägt er und betont: „Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.“
Schädlinge hingegen stellen momentan kaum ein Problem dar. „Gegen die Kohleule wenden wir beim Chinakohl Kulturschutznetze an. Gegen Kartoffelkäfer können wir Neem einsetzen.“ Auf den Kohlrabiblättern sitzen Marienkäferlarven in allen Entwicklungsstadien. Ein Zeichen dafür, dass dies hier ein Bioacker ist: Kein Gift gespritzt, da fühlen die Nützlinge sich wohl.
Über den Weg, sandig wie die Äcker, liegt das Zucchini-Feld. Die Pflanzen sitzen in Folie und werden mittels Tröpfchenbewässerung versorgt. „Jeden Tag muss durchgeerntet werden“. Gleich daneben steht der 1,8 ha große Kartoffelacker in voller Blüte. Zwischen den weißen Blüten von Ditta und Agria tauchen überraschend auch lilafarbene Blüten auf. „Hier haben sich wohl ein paar Mollis hineingemogelt“, sagt Michael Förster und lacht.
— Text: Ulla Grall, Fotos: Christian Weber – Büro für Gestaltung und Kommunikation


Demeter-zertifizierte Landwirtschaft
Welche Siegel und Standards stecken hinter unseren Produkten? Erfahre mehr über die Labels, nach denen wir als Bio-Lieferservice arbeiten:
Die 6 Demeter-Prinzipien:
- Biodynamischer Landbau
- Hoforganismus
- Biodynamische Präparate
- Artgerechte Tierhaltung
- Plastikverpackungen? Nein, danke
- Mitarbeitende und Führungskultur
Frisches Bio aus Darmstadt – direkt zu dir geliefert
Der Demeter-Eichwaldhof Förster im hessischen Darmstadt liefert mehrmals wöchentlich neue Ernte und Lagerware.
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