Vitaminreiche Kohlgerichte

Kohl: Kräftigendes Winter­gemüse und Vitamin­spender

Als Wintergemüse werden Gemüsesorten bezeichnet, die saisonal in der Region im Spätherbst und bis in den Winter geerntet werden, oder auch Sorten, die sich gut lagern lassen und den ganzen Winter zur Verfügung stehen.

Zu den bekannten und beliebten Wintergemüsen gehören natürlich viele Kohlsorten. Verschiedene Kohlsorten bringen nicht nur Vielfalt auf den Tisch, mit dem hohen Vitaminanteil von Weißkohl, Spitzkohl, Rotkohl, Grünkohl, Rosenkohl und Konsorten kommt man auch gesund durch den Winter. Denn Kohl hat für uns viele Vorteile: Es ermöglicht eine ausgewogene saisonale Ernährung. Kurze Transportwege schonen das Klima und die heimische Landwirtschaft wird unterstützt.

Weisskohleintopf mit Möhren und Hackfleisch

Sehr empfehlenswert: ein deftiger Kohleintopf mit Weiß- oder Spitzkohl.

Zum Rezept

Welche Kohlsorten gibt es?

Weißkohl
Weißkohl – Weißkohl ist auch als Weißkraut, Kabis, Weißkabis oder Kabbes bekannt und eines der beliebtesten Kohlgemüse. Früher war Weißkohl ein typisches Wintergemüse, durch Sortenzucht wurde daraus jedoch ein Kraut, das zu jeder Jahreszeit als Früh-, Mittelfrüh-, Herbst- oder Wintersorte angeboten wird. Weißkohl kann daher durch­ge­hend von Mai bis November geerntet werden. Er entfaltet seinen Geschmack besonders gut, wenn er mit etwas Kümmel zubereitet wird. Dieser hilft auch bei der Verdauung, da der Kohl blähend wirkt – für Magen-Darm-Kranke weniger zu empfehlen.
Spitzkohl

Spitzkohl – Ursprünglich stammt der Spitzkohl aus Kleinasien, heute ist er in ganz Europa verbreitet und in Deutschland beliebt. Er ist extrem kalorienarm und enthält Vitamin B1, B2, Kalium und Betacarotin. Eine Beson­der­heit aller Kohlarten ist das Ascorbigen, eine Vitaminvorstufe, das erst durch Kochen Vitamin C bildet. Spitzkohl eignet sich mit seinen Blättern hervorragend für Kohl­roula­den. Er schmeckt aber auch als Gemüse, in Eintöpfen oder als Salat fantastisch.

Rotkohl

Rotkohl – Die rote Farbe ist keine Züchtung sondern eine Laune der Natur. Im Rotkohl, auch Blaukraut oder Rotkraut genannt, sind die gleichen sekundären Pflanzenstoffe wie in roten Beeren und Rotwein vorhanden. Der Farbstoff Anthocyan hat eine antioxidative Wirkung und kann Entzündungen entgegen­wirken. Rotkohl ist sehr ballaststoffreich und in der kalten Jahreszeit ein wichtiger Nähr­stoff­lieferant für Vitamin C, B6 und E. Winterrotkohl ist über Monate haltbar. Kleingeschnitten lässt er sich gut einfrieren.

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Grünkohl – Das krause Kohlgemüse ist auch als Braunkohl oder Krauskohl bekannt und hat einen würzig-herben, leicht süßlichen Geschmack. Die meisten Sorten des Grün­kohls sind grün. Es gibt aber auch einige Züchtungen, deren Farbe sich ins Rote bis Violette verändert hat. Der Grün­kohl glänzt durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C. Er lässt sich im Kühlschrank ca. 4 – 5 Tage auf­bewahren und kann bei Bedarf auch eingefro­ren werden. Vor dem Einfrieren kann man ihn 1 – 2 Minuten in Salzwasser blanchieren.

Grünkohl beziehen wir von November bis Februar hauptsächlich vom Demeter-zertifizierten „Eichwaldhof“ bei Darmstadt.

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Flower Sprouts – Die kleinen Stars der Winterküche, sind die Flower Sprouts. Im Englischen heißen die kleinen Kohlrösschen „Kalettes“, also „Grünköhlchen“. Denn das aromatische Gemüse ist eine relativ neue Kreuzung aus Grün- und Rosenkohl. Wie der Rosenkohl wachsen sie an einem langen Strunk, der beim Kochen nicht mitverarbeitet wird. Unterscheiden sich jedoch durch ihre gekräuselten Blätter, die mit ihrer lila Farbe ein echter Blickfang sind. Ihr für Kohl typisch hoher Vitamin-C-Gehalt sowie Vitamin K, Vitamin B6, Ballaststoffe und Kalzium machen sie zu einem regelrechten Superfood für den Winter. Das trägt zu einer ausgewo­genen Ernährung bei und stärkt das Immun­system besonders in den kalten Monaten. Kohlfans wie auch Kohlmuffel werden von den Flower Sprouts begeistert sein. Ihr Geschmack ist milder als der von Rosenkohl und Grün­kohl aber besticht durch seine nussige Note.

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Rosenkohl – Das Traditionsgemüse Rosenkohl, kennt man auch als Brüsseler Sprossen – eine Vitamin-C-Bombe, ideal für die kalte Jahreszeit. Die kleinen Köpfe wachsen an langen Stielen und können von Sep­tem­ber bis Februar geerntet werden. Am besten schmeckt Rosenkohl aber nach den ersten Frösten, da sich die Minus-Tempera­turen positiv auf das Aroma auswirken. Rosenkohl ist reich an Vita­min C, K und Folsäure sowie an Ballast­stoffen. Zudem hat er einen recht hohen Eiweißgehalt. Besonders hervorzuheben ist sein Gehalt an Antioxi­dantien, die entzündungs­hemmende Eigenschaften besitzen. Der leicht nussige Geschmack des Rosenkohls entfaltet sich am besten durch Dämpfen oder Rösten.
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Wirsing – Wirsing zeichnet sich durch seine ge­kraust­en Blätter mit zarter Textur aus und ist auch als Savoyenkohl oder Welsch­kraut bekannt. Diese Kohlsorte wird von Oktober bis April geerntet. Dank seiner Lagerfähigkeit ist er aber das ganze Jahr über erhältlich. Im Früh­jahr sind die Köpfe hellgrün, spätere Sorten sind dunkelgrün gefärbt. Wirsing ist nicht nur schmackhaft, sondern auch nähr­stoffreich: Er liefert die Vitamine A, C und K sowie Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium. Zudem enthält er gesund­heitsfördernde sekundäre Pflan­zen­stoffe. Wirsing eignet sich hervor­ra­gend für Eintöpfe, Suppen oder als Bei­lage zu Fleischgerichten. Durch Kochen wird der leicht süßliche Ge­schmack intensiviert und die Bekömmlichkeit erhöht.
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Schwarzkohl – Schwarzkohl oder auch Palmkohl, ist eine traditionelle italienische Kohlsorte mit langen, dunkelgrünen Blättern. Diese haben eine raue Oberfläche, die an Wirsing erinnern. Er ist ein beliebtes Herbst- und Wintergemüse mit einem hohen Gehalt an Vitaminen (insbe­son­dere Vitamin K), Mineralstoffen sowie Ballaststoffen. Durch seinen hohen Antioxidantien- und Mikro­nährstoff­ge­halt gilt er auch als entzündungs­hemmend. Die besonderen Aromen kommen am besten zur Geltung, wenn er gedünstet oder in Suppen verwendet wird. Er passt hervorragend zu herz­haf­ten Gerichten wie Risotto oder Pasta, kann aber genauso gut roh, z. B. in einem grünen Smoothie verzehrt werden.

Ein Tipp für die bessere Bekömmlichkeit:

Kohl bläht nicht, wenn man ihn richtig würzt. Beim Rotkohl sollen Lorbeerblätter das Blähen verhindern, bei Weißkohl wird es durch Kümmel oder der Zugabe von Fenchel gemindert. Wer dennoch Probleme hat, sollte mal den Chinakohl probieren. Dieser ist leichter bekömmlich und steht mit seinem Vitamin C und Kalium sowie dem enthaltenen Calcium den anderen Kohlsorten in nichts nach.